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Beispiele und Aufgaben im Modul Dimensionierung und Operationalisierung des Forschungsprogramms
- Beispiel 2: Dimensionierung und Operationalisierung der
Bedürfnisshierachie nach Maslow
- Der Psychologe Abraham
Harold Maslow (1908 – 1970) ist mit seinem Werk
„Motivation und Persönlichkeit“ (Erstausgabe 1954; überarbeitete
Ausgabe1970) besonders durch seine theoretischen Bemühungen zur Hierarchisierung menschlicher Bedürfnisse bekannt geworden (vgl.
dazu auch: Frank Goble, Die Dritte Kraft, A.H. Maslows Beitrag zu einer
Psychologie seelischer Gesundheit, Olten 1979).
- Die
Maslowsche Bedürfnispyramide beruht auf folgenden
Modell-Annahmen:
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- Es wird eine hierarchische
Aktualisierungsabfolge unterstellt, d.h.:
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- Die Inhalte jeder
nächsthöheren Ebene erlangen jeweils erst dann Bedeutung, wenn die Bedürfnisse
der vorhergehenden Stufen in gewissem Ausmaß befriedigt sind.
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- Die ersten 4 Stufen von
unten beschreiben Mangelbedürfnisse, d.h. eine Nichtbefriedigung verursacht
einen Mangelzustand.
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- Die 5. Stufe dient der
Vervollkommnung der menschlichen Persönlichkeit.
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- 1964 erfolgte eine Ergänzung
um eine 6. Stufe: „Bedürfnis nach Transzendenz“
- Abbildung 1-17
„Maslowsche Bedürfnispyramide“ 5-Stufen-Modell (1954)
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- Damit unterliegen der
Bedürfnispyramide 3 Aspekte der Hierarchisierung:
- 1. Die Anordnung der
Grundbedürfnisse als Bedingungszusammenhang,
- 2. Die Anordnung der
Grundbedürfnissea als Entwicklungszusammenhang
- 3. Die Anordnung der
Grundbedürfnisse als Werthierarchie.
- Inglehart vereinfacht
später die Maslow’sche Bedürfnishierarchie auf 2 zentrale Bereiche:
- 1. „materialistische Werte“
= physiologische Bedürfnisse und Sicherheitsbedürfnisse
- 2. „postmaterialistische
Werte“ = Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung
- Nach Inglehart können
also postmaterialistische Werte nur dann entstehen, wenn die materialistischen
Werte hinreichend erfüllt sind ( vgl. dazu das Ingelhart`'sche
Postmaterialismus-Schema in Modul 5 „Fallbeispiele empirischer Forschung“
hier Link legen).
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